Fünf vor Zwölf ?!? Luxusuhrenindustrie unter Zugzwang

Fünf vor Zwölf: Uhrenindustrie unter Absatzdruck. Steckt die Luxusuhrenindustrie in einer Flaute?

Verändertes Konsumverhalten und veränderte politische Rahmenbedingungen erfordern ein proaktives Business Development.

Umsätze brechen weg

In einem Artikel der „Neue Züricher Zeitung“ vom 20.05 heißt es, die etablierten Anbieter verzeichnen einen erheblichen Absatzrückgang. Selbst bei den Erfolgsverwöhnten Schweizer Anbietern ist es scheinbar an der Zeit über eine neue Business Development Strategie nachzudenken. Spätestens wenn profitable Umsätze wegbrechen ist es Zeit neue attraktive Wachstumsfelder zu erschließen.

Im Falle eines Uhrenanbieters im Luxussegment bieten sich dennoch verschiedene Normstrategien an. Durch eine detailliertere Kundensegmentierung kann die Zielgruppe in Punkto eigenes Leistungsangebot überprüft werden, das Angebot somit stringenter auf leichter zu erschließende (Bestands)Kundengruppen ausgerichtet werden.

Neue Wachstumsfelder

Die alte Vertriebsweisheit, dass das Halten von Bestandskunden preiswerter ist, als das Erschließen neuer Kunden bewahrheitet sich auch in diesem Segment. So könnte durch eine Skimming Strategie und das Ausnutzen von Cross Selling Ansätzen auch der Verkauf passender Accessoires wie Manschettenknöpfe oder bei teureren Modellen im Sinne eines Owners Club, gewisse Concierge Leistungen erwogen werden. Alle Maßnahmen wiederum dienen der Steigerung der Markenloyalität. Leider haben viele Sammler hochpreisiger Luxusuhren Modelle verschiedener Manufakturen in der Sammlung. Hier gilt es dann die Markenloyalität zu steigern, z.B. durch lebenslange Gewährleistung oder den Anschluss eines Abo Wartungsvertrages mit Wertcouvert und Garantieverlängerung, selbstverständlich kostenpflichtig.

Business Development

Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten und Techniken im Business Development. Häufig fehlt im turbulenten Tagesgeschäft einfach die Unvoreingenommenheit Ideen schweifen zu lassen und sich Gedanken über zukünftige Erfolgspotentiale zu machen. Zur Hilfe kann hier ein externer Experte kommen, welcher vorurteilslos und analytisch vorgehend die Business Development Strategie ermittelt und operationalisiert.

Wie nun aber die Isoquante der Nachfragekurve verschieben? Der Einfluss auf den Absatz ist je nach Produkt/Markt höchst unterschiedlich. Insgesamt kann aber sicherlich festgestellt werden, dass sich möglicherweise etablierte Anbieter vermehrt um Wettbewerb untereinander gekümmert haben, als sich um die eigene Zielgruppe. Neue Trends wie Wearables, Fitnessarmbänder und Smartphones als Uhr getarnt haben neue Märkte erschaffen. Wie können die etablierten Dickschiffe hier nur mithalten.

Brauchen Sie eventuell gar nicht, denn die Zielgruppe der Online Watches ist unter Umständen eine ganz andere. Mechanische Uhren sind Ausdruck eines Lebensgefühls und haben einen anderen technischen Lifestyle Anspruch. Diesen Anspruch können Transistoren und OLED Displays nicht imitieren.  Trotz der Zeitmessung entschleunigen diese Zeitmesser den Alltag.

Nichts geht über das Ticken eines mechanischen Uhrwerkes am Handgelenk. Jeder Tick eine Reminiszenz an die Vergänglichkeit des Momentes. Es bleibt abzuwarten wie sich die Anbieter von Luxusuhren zukünftig von rasanten und vergänglichen Trends absetzen und durch eine zielgruppenkonforme Positionierung dem Kunden wieder Mehrwerte liefern.